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LAGE 1, chemin des Adouzes 34320 Roquessels-Castelsec Frankreich
ALLGEMEIN Das Haus liegt landschaftlich zwischen dem eher flachen Bereich in der Nähe des Mittelmeers
und den Bergen der Cevennen – es ist hier also sehr hügelig und abwechslungsreich:
Schiefer ist das örtlich typische Gestein und damit auch das wesentliche Charakteristikum des Weines (Faugères), der hier auf sehr vielen Feldern wächst und großartig schmeckt (eine geplante Tour mit Weinproben lohnt sich also, wenn man wirklich auch welchen kaufen will). Mit dem Auto ist es etwa eine Dreiviertelstunde bis zum Meer und etwa ebenso lange auf gewundenen Straßen in ein rasantes und abwechslungsreiches Gebirge mit Seen, Klöstern, Tropfsteinhöhlen, Wasserfällen und äußerst vielfältiger Botanik.
Wer baden will, Strand und Meer liebt, kommt also gleichermaßen gut auf seine Kosten wie der naturbegeisterte Wanderer und wer nur faul auf der Terrasse liegen will, kann dies ungestört mit grandioser Aussicht und meistens zuverlässig sonnigem Wetter genießen. Die Strände von Narbonne bis Cap d‘Agde sind recht unterschiedlich - da sollte man seine Entscheidung vielleicht vorher im Internet klären. Genauso haben auch die Natur der Cevennes bis zur Provence sehr unterschiedliche Charakteristika - ein Reiseführer ist da sehr sinnvoll. Das gilt auch für kulturelle Unternehmungen.
CASTELSEC
Der kleine Ort wird seit wenigen Jahren neu von ein paar jungen Familien besiedelt, die sich altes, teilzerfallenes Gemäuer mühsam wieder hergerichtet haben. Man grüßt. Kontakte sind nur schwer zu knüpfen, darum kenne ich niemanden näher. Die Umgebung sind Weinfelder vermischt mit Wildwuchsbereichen, der Berg-Felsen gegenüber meinem Haus ist Naturschutzgebiet mit seltenen Pflanzen und Tieren. In wenigen Fußminuten ist man dort und kann einen kleinen Wildnisspaziergang machen.
Auf der anderen Seite, hinter der Route Nationale, ist Wildwuchs. Sommer 2016 hat es dort ausgedehnt und sehr dramatisch gebrannt – 300 Meter von meinem Haus entfernt, über Kilometer hinweg bis nach Gabian.... Darum: Rauchen im Freien nur mit allergrößter Vorsicht und jenseits des Hauses im heißen Sommer möglichst gar nicht. Offenes Feuer (z.B. Grill) ist in der Sommerzeit strikt verboten.
Zeitlich gibt es hier März/April einen „vorgezogenen“ Frühling, früher als in Deutschland blüht einiges und es ist schon wärmer – tagsüber. Nachts ist‘s noch ziemlich kühl. Es kann auch kräftig regnen. Ende Mai startet der Sommer, Ende Juni, Juli und August sind heiß und fast durchgehend sonnig. Im Herbst hat man hier eine unglaubliche Farbenpracht von Nochgrün, Gelb bis Rot und es ist sehr mild, wenn auch nachts etwas kühl. Es regnet öfter mal, und wenn, dann schüttet es wie aus Eimern, aber nur selten mehrere Tage am Stück. Die Gewitter sind - vom Haus aus gesehen - sensationelle Schauspiele, besonders nachts hinter den Bergen südöstlich. Auf Sonnentage folgen in der Regel Nächte mit einem vollen Sternenzelt und im August reichlich Sternschnuppen. Vollmond macht die Landschaft so hell wie in der Dämmerung.
Die Sonnenauf- und Untergänge sind sehr oft spektakulär, so sehr, dass viele Gäste dafür extra früh aufgestanden sind.
Winzige Mücken gibt es zwar, aber nicht übermäßig, denn es ist kein Wasser in der Nähe. Vögel und Fledermäuse bereinigen die Umgebung. (Trotzdem ist Autan griffbereit sehr beruhigend ...) Viehzeug wie Ameisen, kleine Spinnen etc. gibt es wie bei jedem Landhaus, das ist aber kein beängstigendes Problem (siehe Hinweise). Aufpassen muss man etwas mit Wespen. Dagegen hat man Spaß, Geckos, Fledermäuse und anderes Getier zu sehen und ganz ungewöhnliche Vögel aller Art.
Den Winter habe ich noch nicht ausprobiert, natürlich ist es auch kalt hier, aber kaum unter 0°C, Schnee ist Seltenheit auf Jahrzehnte und wenn überhaupt, dann nur sehr kurz. Es gibt aber Jahre, da ist es anders als oben beschrieben – da kann man dann nichts machen, das ist schließlich überall so.
ROQUESSELS
GABIAN ist der nächstgelegene Ort, 4 km Richtung Pézenas, er ist klein, links und rechts neben der Hauptstraße gibt es nicht sehr viel. Alte Gebäude und Gassen machen es zu einem typischen südfranzösischen Dörfchen, das man mit einem kleinen Spaziergang schnell gesehen hat. Zwei neue Siedlungen werden gerade ausgebaut.
ROUJAN Etwa weitere 3 km entfernt liegt Roujan, das sich so langsam zu etwas mehr Relevanz mausert. Nicht zuletzt weil dort ein paar neue Siedlungen entstanden sind, die vorwiegend Rentner aus Nordfrankreich beherbergen, aber auch Holländer, Engländer etc. Es gibt noch Geschäfte, Cafés und wieder kleine Restaurants, überhaupt spürt man von Jahr zu Jahr etwas mehr aktives Leben dort, dazu Weinfeste etc. Inzwischen kann man sogar Gästezimmer mieten. Zusätzlich hat der hinzugekommene Supermarkt Super U die letzten zwei Jahre den Ort positiv belebt, zumindest indirekt. Roujan ist auch in der alten Bausubstanz etwas ausgedehnter als Gabian und für einen Spaziergang reizvoller.
CHATEAU de CASSAN Zwischen Gabian und Roujan liegt ein großes ehemaliges Kloster, Chateau de Cassan, typisch Mittelalter und gut erhalten. Die Eintrittspreise sind zwar nicht gerade niedrig, aber die Erhaltungsfinanzierung ist eben nicht einfach und das Anwesen ist imposant und durchaus einen Besuch wert.
LAURENS etwa 3
km westlich ist Laurens, ein altes, attraktives Nest mit Geschäften,
Schulen, Veranstaltungshalle, auch neuen Siedlungsabschnitten und
einigermaßen lebendiger Infrastruktur. Am Rande wird Marmor
abgebaut, roter, schwarzer, grauer und auch grüner. In Laurens gibt
es gelegentlich einen wirklich interessanten Flohmarkt. PÉZENAS
war noch vor ein paar Jahren ein verschlafenes Städtchen mit viel Charme. Molière hat ein paar Lebensjahre hier verbracht und damit gibt die Stadt nun eine Kelle an. Die historische Altstadt hat enge, verwinkelte und sehr romantische Gassen mit viel bergauf und bergab. Inzwischen hat die Stadt die touristische Beliebtheit genutzt und den Ort einigermaßen aufwändig in ein Tourismus-Eldorado verwandelt mit unzähligen kunsthandwerklichen Shops, vielen kleinen Restaurants, Cafés und Fußgängerzonen.
Beliebt ist der große Markt samstags, da ist das Angebot unverändert wie schon immer, aber das Publikum mittlerweile sehr touristisch und ein Parkplatz ist dann nur schwer zu finden.
Der nächste Ort in Richtung Bédarieux (also Richtung Norden) ist Faugères, nach dem man die Weinsorte der AOC-Umgebung benannt hat. In der Ortsmitte an der Mairie ist links der Durchfahrtsstrasse ein Parkplatz, wo man das Auto mal abstellen sollte, um einen Spaziergang (bergauf) durch den Ort auf der anderen Straßenseite zu machen, denn das ist sehr schön.
BÉZIERS Nach Béziers fährt man über Laurens, es ist etwa 25 Minuten (und km) entfernt und per Route Nationale unkompliziert erreichbar. Man sollte unbedingt die Geschwindigkeitslimits (90 kmh) einhalten, denn es gibt auf der Strecke eine Entfernungs-Zeit-Kontrollanlage. Anders wird die frz. Regierung dem Raserdrang der Rennfahrermentalität seiner Bevölkerung nicht Herr. (Darum auch die vielen blöden Schwellen, „dos d‘âne“, in den Ortschaften.) Béziers ist politisch voll Front National. Genau Mitte August ist in Béziers Volksfest (Féria), 3-tägige Corrida inclusive. Als größere Stadt hat Béziers eine entsprechend befriedigende Infrastruktur, Autos miete ich dort zum Beispiel bei „Wallgreen“ recht günstig (auch via Internet). Es gibt eine sehr sehenswerte Kathedrale in Béziers und der Fußweg vom Zentrum dahin ist ganz schön. Ansonsten hat die Stadt relativ wenig Attraktivität – ihr versuchter Sprung in die Moderne ist eher konzeptlos schlimm.
MONTPELLIER Ein Tagesausflug nach Montpellier hat da schon deutlich mehr zu bieten, denn die Stadt hat sich als erste der südfranzösischen Städte völlig neu entworfen. Das Städtedesign ist so gut gelungen, dass andere Städte wie Toulouse und Bordeaux sich daran ein Beispiel genommen haben. „Antigone“ sollte man unbedingt erlaufen (Fußgängerzone)
und der zentrale Place de la Comédie ist wirklich einen Kaffeehausaufenthalt wert. (Das damit verbundene unterirdische Parkhaus ist praktisch.) Und ein Blick in den Reiseführer oder ins Internet ist sicher sinnvoll.
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